Die Präsidentschaft von Donald Trump hat innerhalb der republikanischen Partei tiefe Spuren hinterlassen. Trumps Lügen, die Abkehr von politischen Konventionen und die Orientierung an rechtspopulistischen Verschwörungstheorien bedeuteten eine Abkehr von traditionellen republikanischen Standpunkten und Haltungen. Da Trump zudem bedingungslose Loyalität forderte und hart gegen andere Meinungen auch in der eigenen Partei vorging, wurde aus der eigentlich konservativen Partei von John McCain oder Ronald Reagan eine Partei, die dem Trumpismus folgte.
Nachdem die eigentlichen republikanischen Köpfe, die sich dem Populismus versperrt hatten, von den Trump-Leuten zwischenzeitlich ins Abseits gedrängt worden waren, hat sich die Stimmung in Teilen der Partei vor allem nach dem Sturm auf das Capitol wieder ein wenig normalisiert. Zugleich aber gibt es heute republikanische Abgeordnete, die teilweise noch extremer auftreten als Trump und auch die Ankündigung des Ex-Präsidenten, bei den Wahlen 2024 erneut antreten zu wollen, hat für innerparteiliche Auseinandersetzungen und Richtungskämpfe gesorgt. Zugleich laufen mehrere Gerichtsverfahren gegen Trump, die dieser nutzt, um mit immer ungeheuerlicheren Behauptungen an die Öffentlichkeit zu treten und sich als Opfer einer gelenkten Justiz zu inszenieren.
Es waren zunächst eine ganze Reihe von Kandidaten in dem Kampf um die Nominierung bei den Republikanern angetreten, hatten also offiziell eine Anmeldung bei der staatlichen Wahlbehörde FEC durchgeführt. Auf Grund der Aussichtslosigkeit beendeten zahlreiche Kandidaten schon vor den ersten Vorwahlen. Nach der ersten Vorwahl in Iowa beendeten Ron DeSantis, Vivek Ramaswamy und Asa Hutchinson ihre Kampagnen.
Nikki Haley
Haley (*1972) ist die Tochter indischer Einwanderer. Sie war ab 2004 Abgeordnete im Repräsentantenhaus ihres Heimat-Bundesstaats South Carolina, von 2011 bis 2017 war sie Gouverneurin des Bundesstaats. Präsident Trump berief sie dann zur US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen. Anlässlich des Sturms auf das Capitol distanzierte Haley sich von Trump, verteidigte sein politisches Wirken als Präsident aber weiterhin. Nachdem alle anderen Gegenkandidaten aus dem Rennen ausgestiegen sind, gilt Haley als personifizierte Alternative zum Trumpismus in ihrer Partei.
Donald Trump
Der Ex-Präsident (*1946) war der erste Amtsinhaber, gegen den zwei Amtsenthebungsverfahren in die Wege geleitet wurden. Er ist zudem der einzige ehemalige Präsident, gegen den die US-Justiz Anklage erhoben hat. Mit seiner Nicht-Anerkennung der Ergebnisse der Wahlen 2020 ebnete er den Weg für den tätlichen Angriff auf die amerikanische Demokratie am 6. Januar 2021. Trump verfolgt einen rechtspopulistischen Politikstil, der häufig von Verschwörungstheorien und Falschdarstellungen geprägt wird. Einige von Trumps öffentlichen Äußerungen müssen als rassistisch oder frauenfeindlich angesehen werden.
> Biografie Donald Trump
Nikki Haley, Donald Trump
In den Vorwahlen gewonnene Delegiertenstimmen:
absolute Mehrheit erreicht bei 1215 Stimmen
1. | Trump | 244 |
2. | Haley | 43 |
3. | DeSantis | 9 |
Kandidaten, die ihre Kandidatur vor dem Beginn oder während der ersten Vorwahlen zurückgezogen haben:
Chris Christie, Gouverneur von New Jersey
Doug Burgum, Gouverneur von North Dakota > empfiehlt nun Trump
Ron DeSantis, Gouverneur von Florida > empfiehlt nun Trump
Larry Elder, politischer Kommentator und Host einer Radio-Talkshow > empfiehlt nun Trump
Asa Hutchinson, Gouverneur von Arkansas
Mike Pence, ehemaliger US-Vizepräsident in der Regierung Trump
Vivek Ramaswamy, Unternehmer > empfiehlt nun Trump
Tim Scott, Senator aus South Carolina
Francis Suarez, Bürgermeister von Miami
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